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Pfotenverbrennung durch Asphalt

16.07.2024

Ist das herrlich: die Tage werden länger, die Sonne scheint und es wird endlich warm.

Doch man vergisst, dass es mehr Gefahren gibt als einen Hitzschlag im heißen Auto:
Wenn die Temperaturen über 23°C steigen, bekommen Hunde schnell Ärger durch die Gefahr von unten: heißer Asphalt und auch heißer Sand können schnell schwere Verbrennungen auslösen.

Bist Du schon einmal Barfuß gelaufen?
Dann kennst Du sicher das Gefühl von weichem, warmem Untergrund oder Wiese und Matsch um Deine Zehen.
Wahrscheinlich auch das Gefühl von plötzlichen Steinchen oder einer Biene.
Unser Hund läuft IMMER barfuß!
Im Gegensatz zu unseren Fußsohlen, ist der Ballen des Hundes jedoch weit robuster.
Kleine Schnitte, Steinchen und andere, für uns schmerzhafte Begegnungen, machen dem Hund in der Regel nicht viel aus. Oft stellt man kleine Verletzungen sogar erst zufällig fest da unser Vierbeiner nicht einmal mit der Wimper gezuckt hat.

Leider ist dies auch im Sommer häufig der Fall: die Gefahr der aufgeheizten Gehwege wird schnell unterschätzt!
Als Tierarzthelferin hatten wir einmal bereits Anfang des Sommers hatten wir in der Tierarztpraxis einen Fall von schwerer Pfotenverbrennung und dem Besitzer kann man kaum einen Vorwurf machen. Der Hund lief lieber mit auf dem Gehweg als auf dem angrenzenden Grünstreifen. Er machte auch keine Anstalten nicht laufen zu wollen und verhielt sich wie immer. Durch Zufall wurde entdeckt, dass die Ballen „anders“ aussahen und bei genauem Hinschauen stellte man in der Praxis fest das die gesamte erste Schicht des Ballens verbrannt war. Oft sieht es nicht aus wie typisches ‚rohes‘ Fleisch, sondern eher etwas abgelaufen.

Weiter konnte ich in diesem Sommer bereits mittags bei 27 °C noch Barfuß unsere Route laufen, an einem anderen Mittag bei 23 °C jedoch nicht.

Versorgen kann man eine Pfotenverbrennung mit kühlender Salbe (welche für Hunde zugelassen ist!), Schmerzmittel und bestenfalls ein Hundeschuh um den Ballen heilen zu lassen. Für die Erste-Hilfe ist kühles Wasser oder ein feuchter Waschlappen ebenfalls sinnvoll. Bei Unsicherheit kontaktiere bitte immer Fachpersonal!
Ein Verband ist bei solchen Temperaturen problematisch: Der Hund kühlt den Körper nur über Hecheln und besitzt nur an den Pfoten die Möglichkeit zu schwitzen. Durch einen Verband entsteht das Risiko der Feuchtigkeit und Infektion der Verletzung.

Doch wann und wie kommt es zu Verbrennungen durch den Untergrund?

Natürlich hängt die Untergrundtemperatur von verschiedenen Einflüssen ab, wie z.B. der Uhrzeit, wie lange sich der Asphalt aufgeheizt hat, wie feucht/trocken er ist, ob die volle Sonne darauf scheint etc..
Um sich einen groben Überblick zu verschaffen, gibt es hier ein paar Daten für Dich:

  • Lufttemp. 25°C = Asphalttemperatur bis 52°C
  • Lufttemp. 30°C = Asphalttemperatur bis 57°C
  • Lufttemp. 32°C = Asphalttemperatur bis 62°C

(Quelle: Bericht aus „Journal of the American Medical Assoc.“)

Zum Vergleich: ein durchweg gesunder Ballen
Ein durchweg gesunder Ballen

Im Gegensatz zu uns laufen unsere Hunde immer „Barfuß“.
Die meisten Hunde laufen tapfer mit und stellen den heißen Untergrund schleichend fest. Somit ist der Schaden oftmals bereits da, obwohl der Hund noch nicht reagiert.
Solange wir ohne schützende Sohle den Asphalt begehen können, können es die Vierbeiner problemlos. Einen weiteren Test liefert unser, ebenfalls empfindlicher, Handrücken: können wir ohne weiteres ca. 5-10 Sekunden die Hand am Untergrund belassen, ist es auch für den Hund ungefährlich.

So vermeidest Du Verbrennungen:

  • bitte versuche Spaziergänge in der Mittagszeit zu vermeiden
  • verlagere die Spaziergänge auf Wald-/Wiesenstrecken
  • teste den Untergrund auch an verschiedenen Stellen der Strecke
  • lässt sich eine kurze Strecke über heißen Asphalt nicht vermeiden, gehe zügig (das bedeutet nicht 15 Minuten schnellen Schrittes durch die Straßen zu ziehen)
  • im Notfall besorge bitte Schuhe o.ä. Vorsorgemittel und gewöhne Deinen Hund daran. Gerade bei Assistenz- & Blindenführhunden lässt es sich aufgrund der Alltagswege nicht immer vermeiden
  • kühlt die Pfoten vorher und nachher mit etwas Wasser

Selbsttest! Könnt Ihr Barfuß laufen (7-10 Sek.), dann kann es der Hund auch
Macht den Selbsttest! Könnt Ihr Barfuß laufen (7-10 Sek.), dann kann es der Hund auch. Alternativ den Handrücken für ca. 10 Sekunden auf den Asphalt legen und danach entscheiden

Auf unseren Wegen begegnen uns Straßen mit Asphalt, normale Gehwege sowie Feldwege und Schotter. Bitte bedenke, dass jeder Untergrund Wärme anders aufnimmt und speichert! Asphalt, Schotter, Sand heizen sich stark auf.
Kleine Anmerkung am Rande: Kein Mensch und kein Hund mag gerne bei 28°C unterwegs sein, auch die „Spanier“ nicht.
Wenn Du also nicht musst, gehe einfach eine kleine Runde zum Pipi machen zur nächsten Wiese und beschäftige Deinen Hund, wenn nötig, noch anderweitig. Er wird es Dir danken!

Bei weiteren Fragen oder Unsicherheiten darfst Du mich gerne kontaktieren.

Ein Video und Ideen zum Thema findest Du auf Facebook und Instagram.

Lieben Grüße, Eure Franzi

P.S.: einen guten Pfotenschutz zur Pflege findest Du HIER in meinem DCC-Shop.
Zu den Produkten berate ich Dich gerne!
Vereinbare einfach einen kostenlosen Termin per Mail an franzi@dogscc.de


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