Viele von euch nutzen Hörzeichen, wenn der Hund sein Futter bekommt.
Der häufigste Fall ist ein „Bleib“ bis der Napf fertig ist und abgestellt wird. Darauf folgt ein „Okay“ damit der Hund auch fressen darf.
Doch macht es wirklich Sinn?
Vielen Hunden hilft ein Ritual bei der Fütterung in der Tat. Hunde haben uns schnell studiert und kennen unsere Routinen und Abläufe bei der Fütterung. Das Gehirn signalisiert dem Körper dadurch frühzeitig, dass es Zeit ist mit der Magensaftproduktion zu beginnen. Der Hund wird unruhig und erwartungsvoll.
Mit einem „Bleib“ stellt man dem Hund somit eine Aufgabe, die er bis zum Fressen aufrechterhalten soll. Für den Gehorsam ist es also eine gute Sache ein „Bleib“ so zu trainieren und zu festigen.
Doch was ist, wenn etwas vom Tisch fällt oder aus der Hand? Oder Kinder im Haushalt das Futter reichen? Kinder werden vom Hund oftmals anders eingestuft und Hörzeichen werden gerne ignoriert oder infrage gestellt. Viele Hunde fressen alles was in ihrer unmittelbaren Nähe auf den Boden fällt sofort hektisch weg, ohne zu fragen oder auf ein „Okay“ zu warten.
Aus vielen Gründen bietet es sich an, neben dem Hörzeichen auch die nonverbale Freigabe zu trainieren! Aus Respekt.
Unter Hunden gibt es die Situationen häufig: Ein Hund kaut an einem Stock, ein anderer möchte ihn haben. Hunde die sich respektieren warten mehr oder weniger geduldig darauf, darauf die Ressource freigegeben wird. Dies geschieht dann, wenn der kauende Hund vom Stock ablässt und geht. Er ist fertig. Das ist die Chance für den anderen Hund sich das Stöckchen zu schnappen und weiter zu kauen. (Nein, Stöckchenkauen sollte nicht zum Alltag deines Hundes gehören.)
Du kannst es über jede erdenkliche Ressource nachstellen. Solange du etwas in der Hand hältst oder auf den Boden legst, gehört es dir. Den Radius, den dein Hund einhalten soll wählst du so, dass du dich nicht bedrängt fühlst. Dein Hund soll dir respektvoll Freiraum geben und warten. Anfangs bietet es sich an in die Hocke zu gehen und die Ressource zu blockieren. Wenn dein Hund geduldig abwartet, kannst du aufstehen und ein Stück weggehen – du bist fertig. Die meisten Hunde beginnen schnell zu „fragen“ und stellen einen Blickkontakt her.
Je nach Hund benötigt man dafür ein wenig Übung. Manche Hunde sind sehr feinfühlig und man darf nicht zu streng beginnen. Es könnte sonst passieren, dass die Ressource als Tabu gesehen wird und auch nach Freigabe, wird der Hund sie nicht anrühren. Bei anderen Hunden braucht es dafür mehr Geduld und auch eine Grenze durch Berührung, Anknurren o.ä.
ACHTUNG: Provoziert bei aufgeregten Hunden die Situation nicht zu lange: es kann zu Erbrechen kommen!
Maja kennt das Ritual von Welpe an. Anfangs war sie sehr stürmisch und wir haben einige Anläufe gebraucht. Mittlerweile sind wir gut eingespielt, sodass die Fütterung „fließend“ von statten geht. In dem Video auf Facebook und Instagram habe ich die Situation für euch vorab provoziert: Maja überschreitet MEINE Grenze und bedrängt mich zu sehr. Ich finde es dreist, dass sie versucht ihre Nase beim Hinstellen in den Napf zu stecken. In ihrem Fall reicht es aus, den Napf wieder hoch zu nehmen oder einen Schritt auf sie zu zu gehen. Sie reagiert auf das Anheben des Napfes hochsensibel und gestresst, beschwichtigt sofort, geht in die Meidung und gibt mir mehr Freiraum. Bei solchen Hunden braucht ihr Ruhe und Geduld! Da muss keiner angeknurrt, weggeschubst oder angeschimpft werden. Im Zweiten Anlauf würde ich hier empfehlen, den Napf deutlich langsamer abzustellen um die Hektik des Hundes zu drosseln.
Noch Fragen? Gib mir gerne ein Feedback auf Social Media (facebook | instagram) und lass eine Bewertung da.
Liebe Grüße,
Franzi
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