Weiter darf man nicht vergessen, dass es sich um ein Tier handelt. Die Evolution hat dazu beigetragen, dass sich genetische Veranlagungen entweder mit der Zeit durchsetzen oder keinen Zweck mehr erfüllen und abgebaut werden. Die Reaktion auf Schreckreize ist vorerst also völlig normal und natürlich. Wäre dem nicht so, hätten wir kaum Hunde da sie in Gefahrensituationen nicht die Flucht angetreten wären und somit evtl. die Situation auch nicht überlebt hätten.

Dennoch gibt es Rassen, die mehr oder weniger betroffen sind und dahingehend besser oder schlechter an Silvester entspannen können. Weiter ist die Reaktion stark abhängig von Erfahrungswerten: Wurde der Welpe beispielsweise von Geburt an vorbereitet oder hat man einen Hund aus dem Tierschutz, welcher bereits Erfahrungen zu Schüssen gesammelt hat?
 

Doch was könnt Ihr also tun um Eurem Schützling zu helfen?

• Lasst ihn an Silvester NICHT alleine!
• Den Tag an Silvester nutzen um mittags ausgiebig spazieren zu gehen. Der Hund ist dann eher müde; bestenfalls geht Ihr auf anderen Routen außerhalb der Ortschaften
• Geht frühzeitig die letzte‘ Runde, ca. 17-18 Uhr, denn ab dann fangen oft Familien mit kleineren Kindern an die ersten Knaller zu zünden
• Führt den Hund bitte an der Leine, bestenfalls vom 30.12.-02.01., ggf. an einem Panikgeschirr, auch wenn er noch so gut hört. Es gibt immer Menschen die gerne um 14Uhr schon anfangen oder am Folgetag weitermachen. Die schlimmsten Knaller sind die, mit denen niemand rechnet.
• Zu Hause bestenfalls ab Nachmittag Fenster und Rolläden verschließen damit möglichst wenig von dem Blitzgewitter und der Knallerei durchdringt
• Musik oder Fernseher anstellen und mit Tendenz zu 24 Uhr immer lauter regeln. Gerne auch Musik mit bums‘, das lenkt ab
• Je nach Hund bietet es sich an ihm einen sicheren Ort zu bauen. Manche Hunde fühlen sich Silvester in der Duschwanne sicher, andere im Bett, im Kleiderschrank oder in einer Box. Lasst es ausnahmsweise zu und richtet dem Hund ein schönes Fleckchen ein
• Wenn Euer Hund zu Euch kommt und Schutz sucht, bitte bitte bitte gewährt ihn! Damit ist nicht gemeint ihn auf den Schoß zu nehmen, einzudecken und zu tüddeln. Doch es ist durchaus erwünscht ihm körperliche Nähe zu gestatten damit er weiß, dass Ihr für ihn da seid. Den Hund in solchen Situationen wegzuschicken kann das Vertrauen brechen!
• Ängstliche Hunde dürfen definitiv nicht zum Neujahrssekt mit vor die Tür! Auch bei stabilen Hunden sollte das dringend überdacht werden. Es gibt genügend Gefahren und die Lautstärke ist nicht zu unterschätzen.

Falls Ihr dieses Jahr das erste Mal mit Eurem Hund Silvester erlebt, beobachtet ihn immer wieder. Versucht möglichst wenig Aufregung drum herum zu machen, das vermittelt mehr das Gefühl einer normalen Feier. Besuch ist natürlich erlaubt und ihr sollt auch gerne alles wie gewohnt handhaben. Doch bitte weiht auch den Besuch ein. Der Hund muss nicht ständig gerufen und gestreichelt werden sondern soll eher in Ruhe gelassen werden. Alternativ gibt es vielleicht auch ein tolles Spiel was man immer wieder anbieten kann, wie z.B. Leckerchen verstecken, oder es gibt ausnahmsweise zu später Stunde einen ganz besonderen Kauartikel.

Wenn Euer Hund mit Silvester vertraut ist und es ihm nichts ausmacht, liegt es ganz bei Euch wie ihr den Abend gestaltet und ob er mit vor die Türe kann. Bedenkt nur auch immer die Gefahr der Blindgänger und Querschläger, ihn mit raus zu nehmen ist also nicht sehr ratsam ohne die Risiken abgeklärt zu haben. Er muss nicht jedes Jahr gleich stabil reagieren.

Weiter lassen sich Geräusche sowie die Gegebenheiten um Silvester herum ein Stück weit trainieren. Man kann Entspannung konditionieren. Beispielsweise über Gerüche, andere Geräusche oder gar Kommandos. Weiter empfehlen wir die Konditionierung des Relaxodog* sowie auch die Unterstützung durch Adaptil*.
Ebenfalls kann man Geräusche gegenkonditionieren und den Hund desensibilisieren. Für viele Konditionierungsmöglichkeiten ist es bereits zu spät!

Auch eine medikamentöse/ alternativmedizinische Unterstützung ist möglich. Bitte haltet in jedem Fall Rücksprache mit eurem Tierarzt/ Tierärztin oder noch besser Tierheilpraktiker/ Tierheilpraktikerin! (Einen Kontakt zur Tierheilpraktikerin meines Vertrauens findet Ihr HIER)

 

Weitere Empfehlungen resultieren aus Erfahrungen und Weiterbildungen von Sarah Franz. Sie ersetzen keinesfalls eine individuelle, medizinische Einschätzung zum Tier! (Kontaktdaten weiter unten).

1. Bachblüten: Hier kann man akut über Rescue-Tropfen arbeiten („Bach Rescue Remedy Pets“) oder längerfristig auf Globuli zurückgreifen, mit folgender Bachblüten-Mischung: Doldiger Milchstern (Star of Bethlehem), Sonnenröschen (Rock Rose), Springkraut (Impatiens), Kirschpflaume (Cherry Plum), Waldrebe (Clematis).

2. CBD-Öl – Hersteller bitte bei Sarah erfragen

3. Ashwagandha-Gotu-Kola-Kombinat Gabe: vier Wochen, kurweise; d.h. um für Silvester einen Erfolg zu erzielen sollte spätestens diese Woche begonnen werden

4. Phytotherapie: hier bieten sich weitere Möglichkeiten Silvester für unsere Vierbeiner erträglicher zu machen. Die Gabe muss allerdings frühzeitig gestartet werden, um einen Erfolg zu erzielen.

• Passionsblume (Passionsblumenkraut):Die Indikation des Passionsblumenkrautes nach Kommission E sind die nervösen Unruhezustände mit Symptomen wie Einschlafstörungen, mangelnde Konzentration, motorische Störungen.
• Lavendel (Lavendelblüten):Lavendel kann ua eingesetzt werden bei Formen des psychischen Stresses, zur Förderung der Schlafbereitschaft und bei Unruhezuständen. Angewendet werden können die Blüten entweder pur oder als Teeaufguss.
• Melisse (Melissenblätter): Melissenblätter pur oder als Teeaufguss helfen als sanftes Mittel bei Unruhezuständen und Stress.
• Hopfen (Hopfenzapfen):beruhigende und schlaffördernde Wirkung des Hopfens erfolgt über die Aktivierung des Melatoninrezeptors. Hopfen wirkt zentral sedierend und ist in Kombination mit Melissenblättern oder Baldrianwurzel noch effektiver.
• Baldrian (Baldrianwurzel): Hat eine beruhigende und Schlafbereitschaftfördernde Wirkung.
• Adaptogen wirksame Pflanzendrogen: hier zählen z.B. Taigawurzel, Rosenwurz oder Schisandra dazu

5. Pheromone: hormonähnlicher Botenstoff, der eine beruhigende Wirkung hat. Die Anwednung erolgt bspw. Über entsprechende

6. Thunder-Shirts: enganliegende Bodies können einen beruhigenden Effekt durch den sanften Druck auf den Körper haben

Dringend abzuraten ist von Medikamenten mit sedierender Wirkung! Es gibt nach wie vor Mittel auf dem Markt, welche den Hund körperlich sedieren und die Sinne schärfen. Damit ist der Hund im eigenen Körper gefangen, machtlos sich selbst zu helfen und zu wehren. Bitte befragt dazu Fachpersonal!

In dem Sinne erst mal einen guten Rutsch ins neue Jahr, alles Gute, viel Glück und Gesundheit und ein hoch auf die neuen Vorsätze!

Plätzchen enthalten oft mehrere der o.g. Zutaten. Für Hunde sind sie sehr anziehend, doch ebenso gefährlich.

Ich freue mich Euch gesund und munter im neuen Jahr wiederzusehen!

Liebe Grüße,
Franzi

 

Kontaktdaten zu Sarah Franz
E-Mail:   tierphysio089@hotmail.com
Telefon:   0172 9401860

 

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